Patrick Baumüller
Das wohlwollende Interesse am Alltäglichen, der neugierige Blick auf das Getriebe der Welt und die lustvolle Intervention im Hier und Jetzt gelten als Markenzeichen Patrick Baumüllers.
1969 in der Schweiz geboren, absolvierte er die Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung in Linz und arbeitet seither in so unterschiedlichen Gattungen wie Installation, Performance, Kunst im öffentlichen Raum, Intervention und Fotografie. Er lebt inzwischen in Sulz, im Südburgenland (Österreich).
Er scheint, was seine Themen anlangt, in ständiger Bewegung begriffen. Auch was Umsetzungsmethoden und Gestaltungstechniken betrifft, sucht er stets neue Wege und nimmt ungeniert Anleihen bei so bodenständigen Verfahren wie Heimwerken, Bastelei oder Handarbeit.
So einfallsreich wie sein Umgang mit den Medien, so flexibel ist seine künstlerische Handschrift, denn auch stilistisch lassen sich seine Schöpfungen nicht auf ein Schema fixieren. Sein Sehen jedoch macht aus Nichtigem Wunderwerke. Die stille Poesie der Installationen liegt wesentlich in ihrem weltoffenen Zugang begründet, der sich der Vielfalt der Erscheinungen unparteiisch und ohne jedes Pathos, nie aber unkritisch nähert.
Nachdrücklich führt er uns vor Augen, dass wir in einer Welt leben, die von den Auswirkungen der Globalisierung geprägt ist und die uns mit den undurchschaubaren Verquickungen politischer, sozialer, ökonomischer, ökologischer sowie sonstiger Phänomene immer wieder auf die Komplexität unseres eigenen Handelns hinweist. In diesem Szenario erscheint es einerseits kaum möglich zu entscheiden, was nun vorrangig wichtig ist. Andererseits bedürfen wir aber individueller wie kollektiver Methoden der Entscheidungsfindung und Selbstermächtigung, die uns ein gewisses Maß autonomen, selbstbestimmten Denkens und Handelns zurückgeben. Das wiederum setzt Umsicht und Aufmerksamkeit voraus, Aspekte, die in Patrick Baumüllers Werk eine zentrale Rolle spielen.
Wer bereit ist, sich auf seine Bildgedanken einzulassen, steht damit unvermittelt selbst vor der Entscheidung, ob diese die persönliche Wahrnehmung erweitern oder ob der Blick in den Spiegel der Kunst blind bleibt.